LEICASHOOTING
Seit einigen Monaten fotografiere ich häufiger mit einer etwas speziellen Kamera. Die Leica M Serie hat keinen Autofokus. Wenn also der Auslöseknopf gedrückt wird, stellt die Kamera nicht scharf. Das ist gut so, Leica hat sehr wichtige Entwicklungen in der Kamerawelt beigesteuert und damals, vor Jahrzenten, haben Kameras schlicht nicht selbst scharf gestellt. Diese Produktlinie, Leica M, gibt es bis heute. Es sind moderne Kameras mit eindrücklichen Leistungsmerkmalen. Einfach scharfstellen, das machen die Fotografinnen und Fotografen selbst.
Manuelles fokussieren kann man lernen. Genauso wie die Bedienung eines anderen Gerätes, welches etwas Routine benötigt. Damit ich diese Routine im Umgang mit meiner Leica M11 erhalte, habe ich mir das Projekt der Leicashootings ausgedacht. Zusammengefasst kann man es als Kombination aus Street - und Portraitfotografie beschreiben.
Streetfotografie sieht man überall. Es ist - für mich - nicht unbedingt ein Foto, was auf der Strasse entstanden ist. Es ist dieser Look einer Reportage. Etwas zu dokumentieren, was nicht zwangsläufig modifiziert wurde. Also keine gestellten Bilder. Diese Bilder sind in der Regel puristisch, authentisch und ehrlich. Bewegungen sind organisch, die Menschen darin sind mit etwas beschäftigt. Niemand schaut in die Kamera, als würde sie oder er gerade ein Passbild machen lassen. Was nicht heisst, dass die Menschen nie in die Kamera schauen. Schliesslich hat da ein fremder eine Kamera auf einen gerichtet. Natürlich schaut man da mal, was der Typ denn macht.